zu den

Bemerkungen eines Protestanten

über die

Confession der 22 Bremischen Pastoren.

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Von

einem Juden.

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Oldenburg.

Druck und Verlag bei Gerhard Stalling.

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1841.

1840 war Rabbiner Samson Raphael Hirsch s“l Rabbiner in Emden und fast für den ganzen norddeutschen Raum zuständig. In Bremen entstand unter den Protestanten der sogenannte „Bremer Kirchenstreit“. Ohne hier auf die Hintergründe dieses Streites der protestantischen Christen eingehen zu wollen, haben 22 Bremer Pastoren eine Bekenntnisschrift herausgegeben. Diese Schrift der 22 Pastoren wurde von einem „Protestanten“, in einer Streitschrift unter dem Titel „Bemerkungen eines Protestanten über die Confession der 22 Bremischen Pastoren“ angegriffen. Dieser Protestant griff in dieser Streitschrift jedoch nicht nur die 22 Pastoren an, sondern diffamierte bei dieser Gelegenheit gleich das Judentum mit. Deshalb sah sich Rabbiner Hirsch herausgefordert, sich mit dieser hier abgedruckten Erwiderung an den Protestanten und die nichtjüdische Öffentlichkeit zu wenden, um die falschen Behauptungen des Protestanten über das Judentum zu entkräften.

Die Broschüre von Rabbiner Hirsch unterteilt sich in: Einleitung 1.) Der jüdische Stammesgott[1], 2.) Der Diebstahl und die Völkervertilgung, 3.) Die Flüche, 4.) Der jüdische Gottesdiener, 5.) Die Unsterblichkeit 

Hier wird der erste Teil der Broschüre wiedergegeben, die anderen folgen.

Die Streitschrift finden Sie in der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main unter: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/260460

Der Text wurde dem heutigen Sprachgebrauch leicht angepasst und mit Erklärungen versehen von Michael Bleiberg. Rabbiner Hirsch hat diverse Schriftstellen als Fußnoten seinem Artikel hinzugefügt, diese habe ich direkt in den Text eingefügt.

Ein Jude in Sachen der bremischen Konfession? Gemach, lieber Leser, kein Wort über sie, kein Wort in Betreff des ganzen dort angeregten Streits, der mir ganz fremd ist, und dessen Schriften ich nur dem Namen nach aus Bücheranzeigen kenne.

Aber eine, unter dem Titel:

Bemerkungen über die Confession der 22 bremischen Pastoren. Von einem Protestanten. Oldenburg 1841. Druck und Verlag der Schulze’schen Buchhandlung.

jüngst erschienene kleine Broschüre hat ihrer Argumentation eine Ansicht über das Alte Testament und das Judentum zu Grunde gelegt, die, wenn sie mit der Wahrheit bestünde, nichts Geringeres als ein totaler Vernichtungsausspruch wäre über Judentum, seinen Glauben, seine Lehre von Gott und Menschen, über das ganze sittlich-religiöse Leben des Juden, und da ziemte nicht dem Juden ein offenes freies Wort? da dürfte ein Jude schweigen? da wäre es nicht an der Zeit Protest einzulegen gegen diese Ansicht, mit der man gleichgültig würfelt, ohne zu bedenken mit jedem seiner Worte den geistig-sittlichen Tod über ein Heiligtum auszusprechen, dem Millionen Menschenseelen nah und fern mit jeder zarten Faser ihres Wesens anhangen, das Millionen Menschenseelen nah und fern Jahrtausende herab Grund und Stütze ihres ganzen Lebens geworden, für das nah und fern Millionen Menschenseelen jedes andere teure und teuerste der Menschengüter aufgeopfert und noch in jedem Augenblick aufzuopfern bereit dastehen?

Freilich ist jene Ansicht nicht neu. Denn was wäre so alt als das Vorurteil und wo das Vorurteil so grau als dort, wo in den Gedanken eines Nichtjuden irgendeine jüdische Beziehung überdacht und besprochen werden soll. Aber eben, weil es hier so alt, so sollte doch endlich einmal auch in diesem Gebiet das Vorurteil zu Grabe getragen werden. Endlich sollte doch einmal auch der nichtjüdische Denker, wo es Beurteilung jüdischer Begriffe und Zustände gilt, nicht jedes einmal gang und gäbe gewordene Urteil, weil es dem eigenen System bequem ist, hinnehmen, ohne es zuvor an der Wirklichkeit mit gewissenhafter Sorgfalt zu prüfen. Endlich sollte man doch einmal beginnen zum eigenen Aufbau des Christentums nicht immer den Weg nur über Zertrümmerung des Judentums zu finden. Man sollte endlich einmal dem Judentum gerecht werden.

Das ist das Schöne im Judentum. Wir können aufrichtig alles Wahre und Menschenveredelnde in jedem anderen Religionssystem achten, ohne damit auch nur das Geringste dem eigenen zu entziehen. Ja viel mehr. Freudig begrüßen wir alles Lichte, alles Gerechte, alles Menschliche, das uns aus dem Kreis anderer Religionsgenossen entgegenleuchtet; denn es ist uns ein tagkündender Strahl jenes herrlichen Morgens, dem unser Judentum als Botschaft und Werkzeug vorangegangen — und geht. Wir können dem eignen Glauben gerecht werden ohne Ungerechtigkeit gegen irgendeinen anderen zu üben.

Die Bemerkungen des Protestanten lassen sich aber also vernehmen:

„Wie! ihr (die 22 Pastoren in Bremen) wagt es im Ernst, unserer Zeit, unserem protestantischen Bewusstsein den jüdischen Stammesgott, den Gott, der als solcher seinem Volk den Diebstahl (2. Mos. 3, 21.[2]) erlaubt, der sich durch Zauberei in seiner Macht erweist — (von den neun Plagen sind übrigens dem Moses bloß die Läuse eigentümlich, die andern konnten die Ägypter auch bewerkstelligen) der alle Einwohner eroberter Städte oder Landschaften mit des Schwertes Schärfe auszutilgen gebietet, diesen Gott blutiger Menschenopfer, der sich von Moses durch Gründe der Klugheit von seinem ausgesprochenen Willen ablenken lässt, (4 Mos. 14, 15.[3]) diesen jüdischen Nationalgott wagt ihr uns als identisch mit dem Gott des Christentums hinzustellen?!“

„Ihr wagt es, diese alttestamentarischen Verfluchungen, deren stärkste keine Erhebung von dem Fall des Verfluchten gestattet, als in voller Einigkeit und ohne Widerspruch mit der Lehre dessen hinzustellen, der selbst Feindes Fluch mit Segen zu vergelten befiehlt!“

„Im Alten Testament ist jede auch die geringfügigste Zeremonialbestimmung formell als positives Gebot Gottes ausgesprochen, und damit auf gleiche Linie des Wertes mit den ewigen Gesetzen des Rechts und der Sitte gestellt. Dass dies geschehen musste liegt im Begriff Gottes, als des jüdischen Gottes, der allem Ziel, Gesetz und Maß gestellt hat.“

„Das Verhältnis des Juden zu seinem Gott und dessen Gesetz, ist das des Knechtsdienstes, nicht das sittlich freier Menschen. Das Halten der Gebote, der Gehorsam, ist sinnlich, blind, äußerlich, — und äußerlich auch die Strafen des Ungehorsams — die in grausenerregenden Flüchen angedroht werden, wie denn die Juden überhaupt eine ordentliche Meisterschaft im Fluchen erlangt haben. Sie treffen alle nur das Äußerliche, nicht das Innere, Sittliche, eben so wenig als die verheißenen Belohnungen über jenes hinausgehen.“

„Mögen die 22 Bekenner diesen jüdischen Nationalgott als den ihren bekennen, wir wissen, dass der Gott des Christentums, der Gott der unendlichen Liebe, der unsere ist. Es bleibt der ewige Stolz, die welthistorische Ehre des jüdischen Volkes, Gott als den Einen vorgestellt, und an dieser Vorstellung, an diesem Glauben Jahrtausende festgehalten zu haben. Aber diese Vorstellung ist noch nicht die volle, sie ist erst der Anfang der Wahrheit.“

„Im Alten Testament ist Gott der ausschließliche Gott Israels, im Neuen Testament ist er der Gott aller Menschen. Dort ist sein Zweck beschränkt, hier unbeschränkt. Der Widerspruch in der Fassung und Vorstellung Gottes als des Einigen, mit seiner Beschränkung auf das eine Volk, dieser harte Widerspruch, der im A. T. selbst hier und da ausgesprochen wird, ist im Christentum aufgehoben. Das Christentum hat daher die Aufgabe der Bekehrung, das Judentum nur den Fanatismus der Hartnäckigkeit im Festhalten der Absonderung und sein Konflikt mit den andern Völkern ist der der Vertilgung zur Ehre Gottes.“

Ferner: „Die ältesten Urkunden des A. T. wissen nichts von der Unsterblichkeit und Ewigkeit des menschlichen Geistes, der Tod ist das Letzte und für ihn kein Trost. Auch diesen Widerspruch hat das Christentum gehoben. Der Christ weiß, dass er unsterblich ist, weil er sterblich ist, weil es sein sterblicher Teil ist, das die Bestimmung hat, vergänglich zu sein. Nicht der Mensch wird hier zur Erden, sondern nur das von ihm, was von der Erde genommen ist. Der Christ hat gegessen von dem ewiges Leben gewährenden Baum des Lebens, vor dem im A. T. der Cherubim mit flammendem Schwerte Wache hält.“

Soweit der gegen Altes Testament und Judentum protestierende Protestant. Was darauf die Herren Pastoren, gegen die eigentlich dies alles gerichtet ist, erwidern werden, wissen wir nicht und soll ihnen hiermit im Geringsten nicht vorgegriffen sein. Wir jedoch unsererseits wollen die Bücher des Alten Testamentes und die Jahrtausende des Judentums ruhig befragen, was Wahres an diesem „protestantischen Bewusstsein unserer Zeit“ sei.

1. Der jüdische Stammesgott.

Also der Gott der jüdischen Lehre, der Gott des Alten Testaments sei nur „der jüdische Stammesgott“, „der ausschließliche Gott Israels, nur dieses Häuflein Menschen sei Gegenstand seines Erbarmens, seiner Liebe, seiner Gerechtigkeit, seines Waltens, seiner Erziehung, nur sie seine Kinder, und ausgeschlossen, ausgeschlossen alle übrigen Millionen der Menschengeschlechter von seinem Gottes- und König- und Vaterblick! Ihnen, all den übrigen Millionen Menschenwesen, sei er nur „der Gott blutiger Menschenopfer“ der ihre „Vertilgung zu seiner Ehre“ fordere. Verzeih es Allgütiger, dass ich diese Gedanken dem Manne nachschreibe, der dich nicht kennt und deine heilige Lehre lästert.

Lasse uns zusammen, Protestant, deine und meine Bibel aufschlagen und verfolgen was dieses Alte Testament, dieses alte Zeugnis von Gott an Menschen, diese jüdische Lehre, von Gott in seinen Beziehungen zur Menschheit lehrt. Sieh gleich dies erste hohe Wort, mit welchem diese Lehre „des jüdischen Stammesgotts“ den Menschen in den Kreis der übrigen Schöpfung einführt, wirft nicht gleich dies einzige erste Wort, das höchste, das noch je über Menschen ausgesprochen worden, das Wort, das den Menschen aufrichtet über Erde und Pflanze und Tier, das Wort, das den Menschen zum Bewusstsein seiner göttlichen Würde ruft, das Wort, mit welchem Gott selber den Menschen als sein Ebenbild, als den Erdengott auf Erden dahinstellt, wirft dieses einzige Wort nicht schon Deine ganze Ansicht von dem jüdischen Stammesgott in ihr nächtliches Nichts zurück? Wie? „in Seinem Ebenbilde schuf Gott den Menschen (1. Moses 1:26.[4])“ nicht nur den Genossen jüdischen Stammes, „dem Menschen“ nicht nur dem jüdischem Stammesgenossen „blies Er Seinen göttlichen Hauch ein (1 Mos.2:7[5]) „, — und dieser Gott wäre nur der Gott des jüdischen Stammes, der jüdischen Nation! Es wäre, nach dieser Lehre, nicht derselbe göttliche Hauch in Dir wie in mir! Du trägst nicht dasselbe göttliche Gepräge als ich, wärst nicht zu gleichem Gott nachstrebenden Wirken geschaffen als ich! Nur mir wäre Gottes Erbarmen und Liebe nah, Du aber wärst ausgeschlossen, schon durch Deine Abstammung ausgeschlossen aus dem Kreise seiner Liebe!! Nach dieser den Menschen adelnden jüdischen Lehre!!

Und die jüdische Lehre, die Lehre des jüdischen Stammesgottes kennt keinen christlichen Sündenfall und keine Erbsünde, durch welche dieses Gepräge göttlicher Bestimmung, diese Hoheit des Menschenzieles und die Fähigkeit sie zu erreichen schon irgendeinem Menschen irgendeiner Zeit von Geburt an versagt wäre. Noch in der späteren Zeit, in der Vollfülle jüdischer Nationalität, während ringsum alles in den Banden asiatischen Götzenwesens gefesselt lag, tönt das Lied des jüdischen Nationalsängers (Ps.8) von der Verherrlichung Gottes auf der ganzen Erde, von der Begründung seines Reiches durch den Mund der Kinder und Säuglinge der Menschen, von der göttlichen Hoheit und Würde des Menschen selbst in seiner Verirrung und Schwäche, wie ihn „Enosch[6]“ gewöhnlich bezeichnet!

Ist ferner der Inhalt der ersten elf Kapitel der Genesis ein anderer als der, der ganzen Menschheit? Zeigen sie uns nicht den „jüdischen Stammesgott“ als den Vater, Lehrer, Richter, Erzieher des ganzen Menschengeschlechts, als den Lenker der Entwicklungen der Menschengeschichte, als den Verteiler des Menschen über die Erde. Freilich zeigen uns die wenigen Züge, die uns in diesen Kapiteln von den ersten Gängen des Menschengeschlechts aufbewahrt sind, dieses nur in seinem allmählichen Entfernen von seiner heiligen Menschenbestimmung, und von der Verehrung des einen einzigen Gottes, und wir werden damit eingeführt in die Geschichte eines Stammes, dessen Schicksale und Beziehungen zu diesem einen einzigen Gott, der vorzugsweise Gegenstand dieser Bücher fortan ist. Aber wirft darum, nach der Lehre dieser Bücher, dieser Gott, der bis dahin als der Gott aller Wesen, als der Gott aller Menschen erschienen, plötzlich alle diese universellen Beziehungen ab und wird — der beschränkte Nationalgott eines Stammes, ja, was sage ich, der beschränkte Hausgott eines einzigen Mannes? (Jes. 2:2f.[7]) Denn einer war ja Abraham nur, als Gott ihn aus Chaldäa rief, Ihm zu folgen, wohin Er ihn führen werde! — Wir sehen vielmehr Ihn, „den Gott aller Geister allen Fleisches (4 Mos. 27:16)“ den Gott aller Menschen, den unablässigen Erzieher der Gesamtmenschheit, nur zum Zweck dieser Gesamtmenschheitserziehung, einen Mann aus der Mitte der damaligen Menschheit herausgreifen und ihn und seinen Stamm zu einem eigentümlichen, von den Gängen der übrigen Völker verschiedenen Gang durch die Zeiten isolieren. Am universellsten gerade erscheint der Gott der jüdischen Lehre, indem Er das Bündnis mit dem Abraham und seinem Stamm knüpft. Denn das Haus dieses Abrahams und der Kreis seines Stammes sollten inmitten einer dem Götzentum hinsinkenden Welt die Lehre von dem allliebenden und allgerechten einzigen Gott aller Menschen und von der Weihe des ganzen Menschenlebens an diesen einzigen Gott in einem Wandel der Heiligkeit und des Rechts und der Liebe für die einstige Rückkehr der gesamten Menschheit zu diesem einzigen Gott bewahren. Diese universelle Absicht bei der besonderen Leitung dieses Stammes wird überall in den bedeutendsten Momenten hervorgehoben. „Allen Geschlechtern der Erde soll durch dich Segen werden“ ist gleich von vornherein die ausgesprochene Absicht dieser Erwählung (1 Mos. 12:3[8]). Selbst bei der höchsten Bundesvollendung und im Moment der vollendetsten Stammesisolierung ist vielleicht diese Absicht in der Umwandlung des Namens zum „Vater der Fülle der Völker“ ausgesprochen (1 Mos. 17:5[9]). „Zu einem großen und mächtigen Volk soll Abraham ja werden und dadurch gesegnet werden alle Völker der Erde, denn ich habe ihn ja nur darum mir ausgeschieden damit er seinen Kindern und seinem Hause nach sich auftrage, dass sie den Weg des Herrn bewahren Milde und Recht zu üben“, spricht der „jüdische Stammesgott“ (1 Mos. 18:18[10]) und nach der höchsten Prüfung des Stammvaters Abraham, wird wieder dieser durch seinen Stamm allen Völkern der Erde werden sollende Segen (Mos. 22:18[11]) ausdrücklich genannt. Und dieser Abraham, sah er nur seinen Stammesgott in dem Gott, der ihn gerufen? Sah er nicht den Beruf seines ganzen Lebens darin, den Namen des einzigen Gottes anderen zu verkündigen (1 Mos. 12:8.[12] u. ff.)? Erschien ihm nicht sein „Stammesgott“ als Richter der ganzen Erde, der, in welchem Kreis auch immer, auf den Angstruf gequälter Menschenseelen herbeieilt, und seine Boten sendet zu prüfen und zu richten? Tritt er zu ihm nicht hin, nicht für sich und sein Haus und seinen einstigen Stamm, sondern für sündige Städte Kanaans zu beten? Ist er ihm nicht fortwährend der Ewige, der Gott des Himmels und der Gott der Erde — und er wäre nur Stammesgott der Juden? Nur sein Diener Elieser (1 Mos. 24:42[13]) nennt ihn den Gott seines Herrn Abraham, wie ihn der Enkel den Gott Abrahams und Jizchaks (1 Mos. 32:10[14]) nannte, augenscheinlich in Gegensatz zu den Göttern der übrigen polytheistischen Geschlechter. Es ist nicht der Gott, der nur über seinen Herrn Abraham als Gott waltet, sondern der Gott, den nur sein Herr Abraham verehrt, den der Diener nur aus der Verehrung seines Herrn kannte, Gott, wie ihn der Enkel aus der Lehre und dem Leben der Väter kannte, kurz es ist der Gott aller Seelen, aller Geister und Wesen, der einzige einige allhohe und allnahe Gott, wie ihn die Stammväter des jüdischen Volkes in Mitte der polytheistischen Welt erkannten und Er sich ihnen in Wort und Tat bekundete. Während die Stämme der übrigen polytheistischen Welt jeder seinen Partikulargott hatte, kannte der jüdische Stamm nur den einzigen einigen Gott aller Menschen als seinen Gott, d. h. als den, dem er alle seine Verhältnisse weihend unterordnete, und um diese Lehre von Gott von allen übrigen Vorstellungen von einer Gottheit scharf und bestimmt zu scheiden, gab es und gibt es keine andere Bezeichnung als „Der Ewige“, der ewig einzige Gott alles Seins und Werdens, „der Gott Israels“ wie er im Kreis dieses jüdischen Stammes erkannt und verehrt wird.— Nur in diesem Sinne erbaute ihm Jakob den ersten Altar und nannte ihn „Gott, den Gott Israels! (1 Mos. 32:10[15]) In diesem Sinne trat (2 Mos. 3:16[16]) Moses zum Volk in Sendung „des Ewigen“, „des Gottes ihrer Väter“, und zum Pharao im Namen „des Ewigen“, „des Gottes Israels“. Der 4-buchstabige Gottesname, den wir dürftig hier mit „der Ewige“ wiedergeben, bezeichnet überall schon an sich die höchste Universalität, und der Zusatz: Gott der Väter, Gott Israels, bezeichnet ihn als den, von den Vätern, von Israel verehrten.

Wie aber gleich bei Begründung des jüdischen Stammes die universelle Absicht derselben angedeutet wird, so fehlt auch bei all den ferneren Gängen, die der Allheilige diesen Stamm geführt, nicht diese Rücksicht auf diesen universellen Zweck. Als der Allheilige von dem Nilstrom bis zu dem Sonnenlicht alle die Götter Ägyptens den Finger seiner Allmacht fühlen ließ — was die Bemerkungen blasphemierend Zauberei nennen — um sich eben als den zu bekunden, der das eigentliche Sein aller Wesen ist, durch den war und ist und wird, alles was wird und ist und war — da bezweckte diese Allmachtsoffenbarung ausdrücklich nicht nur die Erkenntnis des jüdischen Stammes, sondern Ägyptens und der ganzen übrigen Erde. (2 Mos. 7:5[17]; Kap. 8:18[18], Kap. 9:14— 16[19]) In Mitten der polytheistischen Welt sollte für alle Folgezeit die Offenbarungstatsache faktisch dastehen, dass es ein Wesen gebe, das, Schöpfer und Beherrscher des Himmels und der Erde mit ihrer ganzen Wesensfülle, in seiner heiligen Erhabenheit über alle Wesen, doch mit seinem erziehenden Walten nahe, mitten im Menschenkreis sei, zu heben den Gebeugten, zu stürzen den Gewalttätigen — wie diese Rücksicht auf die Erkenntnis im nichtjüdischen Kreis bei der Gestaltung des jüdischen Geschickes auch in Moses und der späteren Propheten Mund immer wiederkehrt. (2 Mos. 32:12)

Welche Stellung gibt aber nunmehr dieser „jüdische Stammesgott“ diesem Stamm zu den übrigen Stämmen der Menschenfamilie, von welcher Beziehung die „Bemerkungen“ nur „Diebstahl“ und „blutige Menschenopfer“ und Vertilgung zur „Ehre des Stammgottes“ kennen.

Blättre weiter in Deiner und meiner Bibel, und erröte, Protestant.

Wo wird sich wohl mehr die kulminierteste Spitze des Nationalbewusstseins und der Stammes-absonderung äußern als gleich bei dem ersten Israel als Nation gewordenen Gebote des Passahopfers, das im Augenblick der Volksgeburt als Zeichen der nunmehr gewonnenen Nationalpersönlichkeit begangen und als solches alljährlich wiederholt werden sollte. Und siehe, gerade bei diesem nationalsten aller Gebote und Opfer, gleich bei diesem ersten Gesetz des Stammesgottes für den jüdischen Stamm, liest Du die Worte: (2 Mos. 12:48) „Und wenn bei euch ein Fremder sich aufhält und wollte das Passahopfer dem Ewigen begehen, so soll usw. und er sei wie der Eingeborene des Landes usw. Ein Gesetz sei für den Eingeborenen und für den Fremden, der sich in eurer Mitte aufhält!“ So wird gleich bei dem ersten, die jüdische gottgeweihte Nationalgeburt feiernden Opfer der Anschluss des Fremden ausdrücklich mitberücksichtigt! Und wenn bei diesem seiner ganzen Bedeutung nach nationalen Opfer der Anschluss mit durch das „dem ganzen Wandel vor dem Ewigen“ weihende (1 Mos. 17:1[20]) Abrahamszei-chen bedingt ist, so war dies nur bei diesem Opfer Bedingung. Denn gerade bei den Opfern, diesen höchsten symbolischen Ausdrücken der Weihe an Gott, lesen wir ausdrücklich wiederholt: (4 Mos. 15:14) Und wenn sich bei euch ein Fremder aufhalten wird, oder wer in eurer Mitte sein wird bei allen euren Geschlechtern und wird ein Opfer zum wohlgefälligen Duft dem Ewigen darbringen; wie ihr tuet, so soll auch er tun. Gemeinde! Ein Gesetz ist für euch und für den sich aufhaltenden Fremden. Ein ewiges Gesetz ist es für eure Geschlechter: „Euch gleich sei der Fremde vor dem Ewigen. Ein Gesetz und ein Recht sei euch und dem Fremden der sich bei euch aufhält!“ Ward ja darum auch das höchste Nationalheiligtum, der Tempel zu Jerusalem, gleich auch nicht für den jüdischen Stamm allein, sondern für jeden Fremden und Ausländer mit geweiht, wie uns noch die Einweihungsworte bewahrt sind: „und auch für den Ausländer, der nicht von deinem Volke Israel ist, und er kommt vom fernen Lande um deines Namens willen usw. und betet zu diesem Hause, so mögest du erhören in deiner Himmelstätte und tun warum der Fremde dich anruft, damit alle Völker der Erde deinen Namen kennen lernen, dich zu verehren wie dein Volk Israel“ (1 Kön. 8:44,) — und das wäre „der jüdische Stammesgott,“ „der jüdische Nationalgott, „der ausschließliche Gott Israels?!“

Und wie ist dieser Gott in seinem heiligen Gesetz um das Wohl der Fremden besorgt! Wie liebt er den Fremden und fordert Liebe und Schonung, Milde und Fürsorge von dem jüdischen Volk für jeden in seinem Lande weilenden Fremden! Lese Protestant und erröte! „Und den Fremden sollst du nicht kränken und nicht drücken; denn Fremdlinge seid ihr im Lande Ägypten gewesen,“ (2 Mos. 22:20) „Den Fremdling sollst du nicht drücken, ihr kennt ja das Gemüt des Fremdlings; denn Fremdlinge wart ihr im Lande Ägypten.“ (2 Mos. 23:9) „Und wenn bei euch ein Fremder sich aufhält in eurem Lande, sollt ihr ihn nicht kränken. Wie der Einheimische von euch soll auch der sich bei euch aufhaltende Fremde sein. Du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten, Ich, der Ewige, euer Gott.“ (3 Mos. 19:33-34) „Und wenn dein Bruder verarmt und seine Hand sinkt neben dir, so sollst du ihn unterstützen, so wohl Fremdling als Einwohner, damit er lebe neben dir.“ (3 Mos. 25:35) „Beschneidet die Vorhaut eures Herzens und euren Nacken lasset ferner nicht hart sein. Denn der Ewige euer Gott ist Gott der Götter, Herr der Herren, der große, starke und furchtbare Gott, der nicht berücksichtigt das Ansehen und Bestechung nicht nimmt, der Waisen und Witwen Recht schafft und den Fremdling liebt ihm Speise und Gewand zu geben. Liebt auch den Fremden, denn Fremde wart ihr im Lande Mizrajim!“ (5 Mos. 10:16-18) Und diesen Gott der allweiten Liebe wagst Du zu lästern, wagst ihm die unendliche Liebe Deiner Lehre als Gegensatz gegenüber zu stellen, und siehst nicht die Tausende gemordeter Judenleichen aus ihren Gräbern steigen, die Tausende gebrochener Judenherzen zucken, die Tausende noch mit Seufzern sich füllender Judengemüter — die sich alle erheben, und auf ihre gequälten Leiber, und ihre gedrückten Geister, und ihre zerrütteten Häuser hinweisen, und mit unendlichem Mitleiden deine „unendliche Liebe“ belächeln.

Blättern wir jedoch noch etwas weiter in unserer Bibel. Siehe da die Propheten des Herrn, diese in den Zeiten des staatlichen Verfalls des jüdischen Volkes, vom Gott aller Geister geweckten Männer des Geistes, die, mit der Kraft des göttlichen Wortes abwehrend stehen sollten vor dem Verfall, bebend stehen sollten über den Verfall, und durchleuchten sollten alle die kommenden Jahrtausende der Nacht bis zum für immer dann tagenden Morgen, den sie jauchzend mit dem Seherblick begrüßten — hat sie „der jüdische Stammesgott, der jüdische Nationalgott, der ausschließliche Gott Israels“ nur für diesen jüdischen Stamm, für diese jüdische Nation geweckt? „Zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt,“ spricht der weckende Gott zum Jeremias — und da siehst du sie nun, diese Männer mit dem gottgeweckten Adlerblick und mit dem Menschheit fühlenden Herzen, gerade in der Zeit, in welcher die ersten Fäden zum asiatisch-europäischen Staatengewebe sich zu schlingen begannen, in dem wir noch jetzt uns bewegen, schauen und mitfühlen und verkünden die schmerzlich kreisenden Völkerbewegungen auf der assyrisch-babylonischen, persischen und tyrischen Staatenbühne, und sie gerade enthüllen uns den Blick zu der Erkenntnis, „dass auch an den andern Völkern der Erde Gott sich Zeugnis aufgerichtet hat, dass ihre Geschichte auch die Geschichte seiner Taten, dass die Geschichte der ganzen Menschheit die Geschichte des Reichs und der Taten Gottes ist.“

Und hast Du aus ihrem und früher schon aus der Psalmisten Mund nie die Verkündigung des Völkermorgens vernommen, den sie als das Ziel der ganzen weltgeschichtlichen Entwicklung aller Völker und des ganzen Ganges ihres Volkes durch die Geschichte erschauten, von dem ihr Geist erfüllt ist und ihr Herz entzückt und ihr Mund überströmt in Morgenrot tönenden Worten? Das Ziel der Tage, (Jes. 2:2ff) wo fest dann steht der Tempelberg des Herrn an der Spitze der Berge und gehoben über Hügel und zu ihm dann alle Völker strömen und sprechen: „Auf, lasst uns hinauf zum Berge des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs, dass Er uns lehre von Seinen Wegen und auch wir in Seinen Pfaden wandeln, denn von Zion geht die Lehre aus und das Wort des Herrn von Jerusalem. Und er richtet zwischen den Völkern und weiset zurecht viele Nationen, und sie zerstücken ihre Schwerter zu Sensen und ihre Lanzen zu Rebmessern, nicht erhebt Volk gegen Volk mehr Schwert und nicht lernen sie mehr Krieg. (Jes. 11:6ff) Und es ruht der Wolf neben dem Schafe und Leopard neben der Ziege und Kalb und Löw‘ und Stier zusammen und ein kleiner Knabe führt sie. Und es spielt der Säugling an der Otterhöhle, und nach des Basilisken Augenglut streckt der Knabe spielend seine Hand. Sie schaden nicht und verderben nicht auf meinem ganzen heiligen Berge; denn voll ist die Erde von Erkenntnis des Herrn, wie Wasserfluten des Meeres Bett bedecken —“ oder wie sonst immer die Kunde lauten möge von dem Tag, an welchem wie der Herr einig, also einig auch seine Verehrung auf Erden sein wird — an welchem alle Menschen mit Israel vereinigt sein werden in Verehrung des einzigen ewigen Gottes und in Weihe ihres ganzen Lebens an diesen einzigen Gott — hast Du sie nie vernommen? Du hast sie gewiss nie vernommen, sonst hättest Du nicht geschrieben, was Du geschrieben.

Aber

2. Der Diebstahl und die Völkervertilgung.

Fortsetzung folgt


[1] Im Original wird das Wort „Stammgott“ statt „Stammesgott“ verwendet. Ich habe das geändert, damit klarer wird, dass hier der Gott der 12 Stämme gemeint ist.

[2] Es soll dann jede Frau von ihrer Nachbarin und von ihrer Mitbewohnerin silberne und goldene Geräte und Kleider fordern, die ihr euren Söhnen und Töchtern zu tragen gebet und ihr werdet Mizrajim sich entleeren lassen. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[3] und tötest Du nun dieses Volk wie einen Mann, so werden diese Völker, die den Ruf von Dir vernommen, sprechen: Es ist außer Gottes Vermögen, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet. — (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[4] Gott sprach: Wir wollen einen Adam (Stellvertreter) machen in einer unser würdigen Hülle wie es unserm Ebenbilde entspricht, und sie sollen ihre Herrschaft üben an dem Fische des Meeres und an dem Vogel des Himmels und an dem Viehe und an der ganzen Erde und an allem Gewürm, das dahinschreitet auf der Erde. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[5] Da bildete Gott den Menschen, Staub von dem Menschen-Boden, und hauchte in sein Antlitz Odem des Lebens, und so ward der Mensch zu einer lebendigen Persönlichkeit. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[6] Psalm 8:5 מָה־אֱנ֥וֹשׁ כִּֽי־תִזְכְּרֶ֑נּוּ וּבֶן־אָ֝דָ֗ם כִּ֣י תִפְקְדֶֽנּוּ׃ Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst? Der Menschensohn, dass du auf ihn siehst? (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[7] Dereinst, in den späteren Tagen, wird aufgerichtet sein der Tempel des Herrn, hochragend über alle Berge und erhaben über alle Hügel — denn zu ihm werden alle Nationen strömen. Viele Völker werden sich aufmachen und zu einander sprechen: Auf, wir wollen ziehen zum Tempelberg des Herrn, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns seine Wege lehre und wir auf seinen Pfaden wandeln; denn von Zijon geht die [wahre] Lehre aus, und das Gotteswort von Jerusalem. (Übersetzung Dr. S. Bernfeld)

[8] Ich möchte segnen, die dich segnen, und wer dir Fluch bringt, dem werde ich fluchen; und es werden durch dich alle Familien des Erdbodens gesegnet werden. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[9] und nicht mehr soll man dich Abram nennen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn zum Vater der wogenden Menge der Völker habe ich dich bestimmt. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[10] Abraham soll ja auch zu einem großen und mächtigen Volke und durch dieses alle Völker der Erde gesegnet werden! (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[11] und es werden sich durch deinen Samen alle Völker der Erde segnen, als Folge dessen, daß du meiner Stimme gehorcht hast. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[12] Er ließ von dort aufbrechen zum Gebirge hin, Bet-El zu Osten, und spannte dort sein Zelt; er hatte Bet-El in Westen und Ai in Osten; er baute dort Gott einen Altar und rief im Namen Gottes. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[13] Da kam ich nun heute zum Quell, und da sprach ich: Gott, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch meinen Weg beglücken möchtest, auf welchem ich gehe! (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[14] Darauf sprach Jaakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Jizchak, Gott, der zu mir spricht: Kehre zu deinem Lande und deinem Geburtsorte zurück, so werde ich dir Gutes erzeigen, — (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[15] Darauf sprach Jaakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Jizchak, Gott, der zu mir spricht: Kehre zu deinem Lande und deinem Geburtsorte zurück, so werde ich dir Gutes erzeigen, — (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[16] Geh, und sammle zu dir die Ältesten Jisraels und sage zu ihnen: Gott, der Gott eurer Väter ist mir sichtbar geworden, der Gott Abrahams, Jizchaks und Jaakobs, um zu sagen: bedacht habe ich euch und das, was an euch in Mizrajim verübt wird. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[17] Die Mizrer werden es inne werden, daß ich Gott bin, indem ich meine Hand über Mizrajim strecke und Jisraels Söhne aus ihrer Mitte herausführe. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[18] Das Land Goschen aber, auf welchem mein Volk steht, sondere ich an jenem Tage wunderbar ab, daß dort kein Wüstentier hinkomme; damit du erkennest, daß ich, Gott, in Mitte der Erde bin. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[19] Denn diesesmal sende ich alle meine Plagen in dein Herz, an deine Diener und an dein Volk, damit du erkennest, daß mir nichts gleicht auf der ganzen Erde. Denn jetzt hätte ich bereits meine Hand ausgestreckt, hätte dich und dein Volk mit Pest geschlagen, und du wärest von der Erde vernichtet worden. Allein deshalb habe ich dich stehen lassen, um dich meine Kraft sehen zu lassen und damit meinen Namen auf der ganzen Erde zu erzählen. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

[20] Abram ward neunundneunzig Jahre alt, da ward Gott Abram sichtbar und sagte zu ihm: Ich bin אל שדי, führe dich vor meinem Angesicht und werde vollendet. (Übersetzung Rabbiner S.R. Hirsch)

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