Yizhak Ahren

Erläuterungen zu einem Schlagwort

Herrn Prof. Dr. Phil. Yizhak Ahren und einen Teil seiner Werke habe ich Ihnen schon in der letzten Ausgabe unseres Magazins vorgestellt. Jetzt habe ich ihn gebeten mir zu gestatten, einen Artikel aus seinem Buch „Jüdische Frömmigkeit“, das bereits 1999 erschienen ist und über die LITERATURHANDLUNG (https://literaturhandlung.com/) zu beziehen ist, hier wiederzugeben, von dem ich meine, dass es auf allgemeines Interesse stößt. Was Ist Orthodoxie? Was verbirgt sich hinter diesem Begriff und warum werden Orthodoxe von der Mehrheitsgesellschaft oft scheel angesehen. Ich glaube dieser Artikel klärt auf.

Mit der Erlaubnis von Dr. Ahren habe ich seinem Artikel einige Fußnoten hinzugefügt, vor allem für den nicht-jüdischen Leser, der oft von der Vielfalt der Strömungen im Judentum überrascht ist.

Einen abwertenden Beiklang hat der Begriff „Orthodoxie“ (Rechtgläubigkeit) nicht erst in unseren Tagen erhalten. So meinte der englische Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton[1] noch vor dem Ersten Weltkrieg: „Man hat sich törichterweise daran gewöhnt, von der Orthodoxie als von einem schwerfälligen Ödem, Geistestötendem zu sprechen. Nie hat es etwas Gewagteres noch Leidenschaftlicheres gegeben als die Orthodoxie.“ Diese Äußerung bezog sich allerdings nicht auf die sogenannte jüdische Orthodoxie, die Chesterton wohl kaum kannte. Im jüdischen Bereich war es Friedrich Thieberger[2] der 1920 dafür plädierte, man solle aufhören, mit dem Begriff der Orthodoxie den Begriff der Erstarrung mitzudenken. In breiten Kreisen ist der Begriff Orthodoxie allerdings auch heute noch mit negativen Wertungen wie obskur, obsolet und primitiv belastet. Sowohl in der jüdischen als auch in der nicht jüdischen Presse wird relativ viel über die jüdische Orthodoxie berichtet; dieses Thema scheint zahlreiche Fotografen und Publizisten zu faszinieren. Die Berichterstattung ist bedauerlicherweise allzu oft fehlerhaft und so einseitig, dass man sich nicht wundern darf, wenn ganz falsche Vorstellungen über orthodoxe Juden aufkommen.

Die quicklebendige Welt der Orthodoxie setzt sich aus mehreren Strömungen zusammen, wobei jede Gruppe eine bestimmte religiöse Tradition weiterführt. Voneinander abheben kann man Aschkenasim, Sephardim[3], Chassidim[4] und Mitnagdim[5] – diese Einteilung ist ziemlich grob; bei näherer Betrachtung sind jeweils eine Anzahl von Schattierungen zu erkennen. Es ist bezeichnend, dass die Orthodoxen in Israel mehrere politische Parteien gebildet haben, die im Parlament oft genug nicht an einem Strang ziehen. Die vorhandenen Unterschiede sind für die Betroffenen natürlich äußerst wichtig, aber man darf nicht übersehen, dass es bei aller Zersplitterung der Orthodoxie doch ein starkes einigendes Band gibt. Die Halacha, das von den Dezisoren[6] kodifizierte Religionsgesetz („Schulchan Aruch[7]“ und Responsa[8]). Die Orthodoxen sind diejenigen, die am überlieferten Judentum ohne Abstriche festhalten. Sie nehmen es auf sich, die Gebote der Thora zu erfüllen, und zwar sowohl im privaten als auch im Gemeindeleben. Die Schabbat- und die Speisevorschriften werden streng eingehalten, Kinder erhalten eine solide jüdische Erziehung, und das regelmäßige Thoralernen spielt im täglichen Leben eine wichtige Rolle. Weil sie die Einhaltung der Mizwot für unverzichtbar erklären, bezeichnet man die Orthodoxen auch als gesetzestreue oder thoratreue Juden. Viele von ihnen ziehen diese Bezeichnung sogar vor[9], denn der Begriff Orthodoxie ist irreführend. Im Judentum geht es mehr um das rechte Tun (Orthopraxie) als um den rechten Glauben[10]. Vertreter aller Richtungen könnten der Behauptung zustimmen, dass das Wort Orthodoxie die gemeinte Sache nicht genau trifft, aber der aus dem christlichen Raum übernommene Begriff hat sich nun einmal im 19. Jahrhundert durchgesetzt; die Auseinandersetzungen um das Schlagwort sind nur noch für Historiker interessant.

Nach einer Schätzung des Soziologen Samuel Heilmann[11] sind 12% der jüdischen Bevölkerung der Orthodoxie zuzurechnen; es handelt sich bei dieser Zahl um einen Durchschnittswert: in einer Stadt leben überhaupt keine Juden, die den Schabbat nach den Regeln der Halacha halten und nur koscher essen, in Jerusalem hingegen ist ungefähr ein Viertel der Bevölkerung orthodox. Gesetzestreue Juden findet man in allen Schichten der Bevölkerung, d. h. es gibt orthodoxe Kaufleute, Kibbutzniks, Handwerker, Soldaten, Taxifahrer, Politiker, Lehrer, Juristen, Journalisten und sogar Künstler wie den deutschen Radierer Hermann Struck[12] und den amerikanischen Romancier Hermann Wouk[13], dessen Bekenntnisbuch „Das ist mein Gott“ sogar zweimal ins Deutsche übersetzt worden ist. Das gelegentlich auch „schwarze Schafe“ vorkommen, hat der Fall des käppchentragenden Mörders von Yizhak Rabin[14] in der Erinnerung gebracht, der durch ein Verbrechen aus ideologischer Besessenheit den Friedensprozess stoppen wollte.

Im Hinblick auf diejenigen, die Religion und Wissenschaft für unvereinbar halten, sei auf die „Association of Orthodox Jewish Scientists“ hingewiesen, die im Jahre 1948 gegründet wurde und in sechs Ländern Zweigstellen hat (in Deutschland bis heute noch nicht); diese Vereinigung thoratreuer Wissenschaftler gibt ein Informationsblatt und ein Jahrbuch heraus. In Israel erscheint seit 1995 die Zeitschrift „Bekhol Derakheha Daehu“ („B.D.D.“); dieser Name deutet ein Programm an: „Erkenne Ihn auf allen deinen Wegen“ (Mischle 3:6). Redaktion und Mitarbeiter gehen davon aus, dass zwischen Thora und Wissenschaft kein Gegensatz, sondern ein Ergänzungsverhältnis besteht[15]; im Anschluss an Maimonides wird die These vertreten, dass wissenschaftliche Erkenntnis eine Voraussetzung für den wahren Glauben ist. Für Akademiker interessant ist auch die in den Vereinigten Staaten erscheinende Vierteljahresschrift „Tradition. A Journal of Orthodox  Jewish Thought“, deren Niveau höchsten Ansprüchen genügt. Warum sind hier einige Tatsachen aufgelistet, die niemand bestritten hat? Weil diese Fakten in vielen Kreisen unbekannt sind, mit anderen Worten gesagt: Es gilt das negative Image der Orthodoxie als ein Zerrbild der wirklichen Verhältnisse zu durchschauen.

Auffallend oft war in den letzten Jahren von ultraorthodoxen Juden die Rede, die sich nach Jesaja 66:5[16] „Charedim“ nennen. Gemeint sind streng gläubige Menschen, welche sowohl in religiösen als auch in politischen Fragen die Akzente anders setzen, als es national religiöse, bildungsfreundliche und weltoffene moderne orthodoxe Juden tun. Wegen ihrer meist dunkelfarbigen Kleidung werden die Charedim von ihren Gegnern manchmal verächtlich „die Schwarzen“ genannt. Die Ultra Orthodoxen bilden den rechten Flügel der Orthodoxie; das bedeutet jedoch nicht, dass sie zu den israelischen Falken[17] gehören. Klaus Kienzler[18] irrt, wenn er in seinem Buch „Der religiöse Fundamentalismus“ (München 1996) schreibt, seit 1967 sei die Idee von „Groß Israel“ zur fixen Idee ultraorthodoxer Kreise geworden. Denn in territorialpolitischen Fragen sind die Anhänger von Rabbiner Elieser M. Schach[19] sicher den Tauben zuzurechnen; dieser Talmudlehrer, einer der einflussreichsten Anführer der Charedim, hat die Siedlungspolitik von „Gusch Emunim[20]“ verurteilt und bereits anlässlich des Friedensschlusses mit Ägypten unmissverständlich erklärt: „Wir müssen einen Kompromiss akzeptieren, der uns den Frieden näherbringt; denn durch den Frieden wird viel Blutvergießen verhindert.“ Die nationalreligiösen Kreise, die Kienzler gemeint hat, werden gerade nicht zu den Charedim gerechnet.

Im schwelenden israelischen „Kulturkampf“ sind die Forderungen der Charedim den Säkularisten ein Dorn im Auge. So bemerkte ein jüdischer Fotograf nach einer der großen Demonstrationen gegen Schabbat-Entweihungen: „Meine Eltern fürchteten die Nazis, wir die Araber – werden unsere Kinder die Orthodoxen fürchten? (Die Welt vom 12.8.1996) Die Gefühle, die in diesem pointierten Zitat zum Ausdruck kommen, muss man ernstnehmen. Sorgfältige Beobachter haben festgestellt, dass massive Vorurteile vorhanden sind, und zwar auf beiden Seiten. Einige dieser Vorurteile hat der nichtreligiöse Reporter Amnon Levi 1989 in seinem materialistischen Buch über die Charedim aufgezählt. Vertiefende soziologische und psychologische Studien, über die Charedim verdanken wir Menachem Friedman[21], Samuel Heilman und Esther Goschen-Gottstein[22]. Jeder, der sich ein differenziertes Bild von den Charedim erarbeitet, wird rasch erkennen, wie falsch einige seiner Vorannahmen waren.

Es hat seit der Emanzipation nicht an Prophezeiungen gefehlt, die Orthodoxie werde schon bald aussterben. In der Tat konnte die Orthodoxie früher viele Mitglieder nicht in ihrem Rahmen halten. Auf diesen Abwanderungsprozess bezog sich Wouk, als er das Urteil fällte: „Die große Schwäche des konservativen wie des reformierten Judentums liegt darin, dass sie ganz einzugehen drohen, wenn sie nicht ständig durch Juden mit orthodoxer Ausbildung aufgefrischt werden.“ Unsere Generation erlebt den umgekehrten Vorgang. Wir sehen liberale und sogar säkularisierte Juden, die zu den Formen der Tradition zurückkehren. Die „Baal Teschuwa“-Bewegung[23] mag nicht sehr groß sein, aber es ist bemerkenswert, dass es überhaupt moderne Menschen gibt, die in ihrem Leben den Stern des Bundes zwischen Gott und Israel aufstrahlen sahen und das offenbarte Gesetz dieses Bundes zu finden aufgebrochen sind, um es in ihr Dasein einzubeziehen.

Literatur:
M. Friedman, The Haredi (Ultra-Orthodox) Society (herb.) Jerusalem 1991.
E. Goschen-Gottstein, Mental Health Implications of Living in an Ultra Orthodox Jewish Subculture, in: Israel Journal of Psychiatry, Vol. 24
S. Heilman, Defenders of the Faith. Inside Ultra-Orthodox Jewry, New York, 1992
A. Levy. The Haredim (hebr.), Jerusalem 1989
L. Piatti, Schtetl Zürich. Von orthodoxen jüdischen Nachbarn, Zürich 1997.
J. Sachs (ed.) Orthodoxy Confronts Modernity, Hoboken 1991

Wikipedia

Elasar Menachem Man Schach (hebräisch אלעזר מנחם מן שך, auch Elazar oder Eleazar Menachem Shach / Leizer Shach / Eliezer Schach; geboren am 13. Januar 1898 in Wabolnick, nördliches Litauen; gestorben am 2. November 2001 in Tel Aviv) war ein talmudischer Gelehrter und ein führender ultraorthodoxer Rabbi in Israel.

Leben

Elasar Menachem Schach wurde in eine Familie geboren, deren Vorfahren väterlicherseits Kaufleute waren und mütterlicherseits Talmud-Gelehrte. 1909, damals 11 Jahre alt, begann er an der Jeschiwa in Panevėžys zu studieren, es folgten Studienjahre an den Jeschiwot in Vilijampolė, einem Stadtteil von Kaunas (ab 1913), und in Sluzk (ab 1915). Einer seiner Lehrer und Förderer in Sluzk war der Rabbi Isser Salman Meltzer (1870–1953). 1923 heiratete Elasar Schach Meltzers Nichte, Guttel Gilmovski. Nach der Hochzeit lebten Schach und Rebbetzin Guttel Schach zunächst in Guttels Heimatstadt Mir, dann in Klezk. Dort wurden ihre drei Kinder geboren: Miriam Raisel, Debora und Ephraim. 1934 wurde Schach Leiter (hebr.: Rosch Jeschiwa) der Jeschiwa in Navaradok und 1935 Leiter der Jeschiwa in Luninez.

1940 wanderte Elasar Schach mit seiner Familie in Eretz Israel ein. Er wurde Rosch Jeschiwa einer Jeschiwa in Jerusalem. Er war ein Vertrauter von Rabbi Yitzchok Zev Soloveitchik (1886–1959), allgemein „der Brisker Rav“ genannt. Schach verfasste den Kommentar Avi Ezri zur Mischne Tora des Rambam. Schach war ein Gegner des Rabbis Menachem Mendel Schneerson, des Rebben der Chabad-Lubavitch-Bewegung, den er einen „Häretiker“ nannte. Dessen Anhänger seien Anhänger eines „falschen Messias“. In vielen Fragen der Halacha waren Schneerson und Schach gegensätzlicher Meinung.

1988 war Elasar Schach maßgeblich an der Gründung der Degel-haTora-Partei beteiligt, einer Abspaltung von der Partei Agudat Jisra’el. Schach war extrem antizionistisch und verachtete die kulturelle Identität säkularer Israelis. Beispielsweise beschimpfte er in einer Rede 1990 weltliche Kibbuzniks als „Kaninchen- und Schweinezüchter, die nicht wissen, was der Jom Kippur ist“. Die Demokratie sei ein „Krebsgeschwür“. Ebenso kritisierte er den israelischen Siedlungsbau im Westjordanland und im Gazastreifen. Diese Siedlungen bezeichnete er als einen „eklatanten Versuch, die internationale Gemeinschaft zu provozieren“, und appellierte an alle Haredim, sich davon fernzuhalten.


[1] Wikipedia: Gilbert Keith Chesterton, kurz oft G. K. Chesterton (* 29. Mai 1874 im Londoner Stadtteil Kensington; † 14. Juni 1936 in Beaconsfield), war ein englischer Schriftsteller und Journalist. Er ist heute vor allem bekannt durch eine Reihe von Detektivgeschichten um die Figur Pater Brown.

[2] Wikipedia: Friedrich Thieberger (geboren 12. November 1888 in Goltsch-Jenikau, Österreich-Ungarn; gestorben 30. Mai 1958 in Jerusalem) war ein tschechoslowakisch-israelischer Religionsphilosoph und Judaist, Publizist, Übersetzer und Autor von Werken mit jüdischen Themen.

[3] Ashkenasim und Sephardim sind die größten sich unterscheidenden Gruppen in der Judenheit. Nach der Vertreibung aus Palästina im Jahre 70 wanderten die einen Juden über den nördlichen (Aschkenasim) und die anderen über den südlichen (Sephardim)  Mittelmeerraum aus. Die Sprache der Aschkenasim ist jiddisch, die Sprache der Sephardim ist arabisch. In beiden Gruppen gibt es orthodoxe, konservative und liberale und laizistische Juden.

[4] Der Chassidismus entstand im 18. Jahrhundert unter den osteuropäischen Juden, hat seine Zentren heute aber infolge des Holocausts in erster Linie in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Israel. Die verschiedenen chassidischen Gruppierungen, Gerer-, Belzer-, Karliner-Satmar-Chassidim, um nur einige zu nennen, unterscheiden sich von den anderen orthodoxen dadurch, dass jede Gruppe einen Admor (einen geistigen Führer, Rebbe) hat.

[5] Mitnagdim kommt von dem Wort hebräischen Näged und bedeutet so viel wie Gegner, Gegnerschaft. Sie stehen der chassidischen Bewegung feindlich gegenüber. Sie betonten mehr das intellektuelle Studien des Talmuds, die Einhaltung etablierter jüdischer Gesetze und Praktiken. Während die Chassidim ihre Religiosität auch durch Freude und persönliche Frömmigkeit zum Ausdruck bringen.

[6] Wikipedia: Ein Posek (hebräisch פוסק, Plural Poskim, פוסקים, lateinisch Dezisor) ist ein jüdischer Gelehrter, der eine bindende Entscheidung (hebräisch דין פסק Psak din, auch Psak halacha, Plural Pessakim) bei der Auslegung von religiösen Gesetzen treffen kann, die die jüdisch-orthodoxe Lebensführung (Halacha) betreffen.

[7] Wikipedia: Als Schulchan Aruch (hebräisch שֻׁלְחָן עָרוּךְ „gedeckter Tisch“) wird die im 16. Jahrhundert von Josef Karo verfasste und im Folgenden von mehreren Rabbinergenerationen überarbeitete autoritative Zusammenfassung religiöser Vorschriften (Halachot) des Judentums bezeichnet. Mit dem Titel „Schulchan Aruch“ wird sowohl Karos Kompendium bezeichnet als auch der Text mit Hinzufügungen, insbesondere den Glossen des Krakauer Rabbiners Moses Isserles (gest. 1572). (Dabei wird Karo traditionell als der מְחַבֵּר Mechaber (Autor) und Isserles als der רמ”א Rema bezeichnet, ein Akronym des Namens Rabbi Moshe Isserles.)

[8] Wikipedia: Responsen (von lateinisch responsa „Antworten“; hebräisch שאלות ותשובות She’elot uTeshuvot, deutsch ‚Fragen und Antworten‘) waren im Mittelalter und der Neuzeit Anfragen rechtlicher Art an eine jüdische halachische Autorität mit dem Ziel, eine normative Entscheidung (Psak din) auf die Anfrage zu erhalten.

[9] So auch Rabbiner Samson Raphael Hirsch s“l. Siehe dazu den vorstehenden Artikel

[10] „Das Judentum ist keine Reiligion … Judentum umfasst das ganze Leben“ siehe die Umschlagseite unserer Zeitschrift. Rabbiner Hirsch weist immer wieder darauf hin, dass es im Judentum um die praktische Einhaltung  der uns von Gott gegebenen Gesetze geht, um das Umsetzen der Gebote im täglichen Leben.

[11] Wikipedia: Samuel C. Heilman ist Professor für Soziologie am Queens College der City University of New York und konzentriert sich auf die Sozialethnographie zeitgenössischer orthodoxer jüdischer Bewegungen.

[12] Wikipedia: Hermann Struck (mit hebräischem Namen Chaim Aharon ben David. hebräisch חיים אהרון בן דוד;.  Geb. 6.März 1876 in Berlin; † 11. Januar 1944 in Haifa) war ein deutsch-jüdischer Zeichner, Maler, Radierer und Lithograf.

[13] Wikipedia: Herman Wouk (* 27. Mai 1915 in New York City; † 17. Mai 2019 in Palm Springs, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Bestseller-Autor und Träger des Pulitzer-Preises. Er wurde auch durch die Verfilmungen seiner Werke (unter anderem Die Caine war ihr Schicksal, 1954) bekannt.

[14] Wikipedia: Jitzchak Rabin (hebräisch יִצְחָק רַבִּין Jizchaq Rabīn, geboren am 1. März 1922 in Jerusalem, Völkerbundsmandat für Palästina; gestorben am 4. November 1995 in Tel Aviv) war ein israelischer Militär, Diplomat und Politiker (Awoda). Das Amt des Ministerpräsidenten hatte er zwei Mal inne: erstmals von 1974 bis 1977 und nochmals von 1992 bis zu seiner Ermordung im Jahre 1995.

[15] Das waren auch die Gedanken von Rabbiner S.R. Hirsch s“l die ihn dazu antrieben eine jüdische Schule nach der Devise תורה עם דרך ארץ zu gründen, in der weltliche wie religiöse Fächer gleichberechtigt den Schülern angeboten wurden.

[16] Höret das Wort des Herrn, ihr, vor seinem Worte Zitternden שִׁמְעוּ֙ דְּבַר־ה‘ הַחֲרֵדִ֖ים אֶל־דְּבָר֑וֹ 

[17] Die Unterscheidung von „Falken“ und „Tauben“ wird in Israel häufig als Gegensatz von „Linken“ (Tauben) und „Rechten“ (Falken) verstanden

[18] Wikipedia: Klaus Kienzler (* 28. Mai 1944 in Triberg) ist ein deutscher römisch-katholischer Theologe und Hochschullehrer.

[19] Siehe Wikipediaeintrag S. 15

[20] Wikipedia:

 Gründung

Gusch Emunim wurde 1974 von Absolventen der Jerusalemer Jeschiva Merkas HaRaw Kook gegründet. Sie bildete sich als aktivistische Reaktion auf den für Israel schockierenden Jom-Kippur-Krieg.

Die Gruppe hatte in ihrer aktivsten Zeit nicht mehr als 20.000 aktive Mitglieder, aber bis heute einen großen Einfluss auf die Politik.

Ideologie

Gusch Emunim versteht sich als religiös-zionistische Erneuerungsbewegung, die die Gründung Israels als Teil eines Erlösungsprozesses ansieht, zu dem auch die Inbesitznahme von ganz Eretz Israel gehört. Die Ideologie der Bewegung fußte auf den vier Eckpunkten: Messianismus, der Heiligkeit des Volkes Israel, der Heiligkeit des Landes Israel und der Heiligkeit der Tora. Israel inklusive Gazastreifen, Westjordanland und Ost-Jerusalem wurden dabei als Heiliges Land angesehen, das nicht mehr zurückgegeben werden dürfe. Selbst staatliche Institutionen, wie die israelische Armee, konnten entsprechend dieser Ideologie bekämpft werden, wenn sie dauerhaft Land an Nichtjuden, zum Beispiel an Araber im Zusammenhang mit Friedensabkommen, abtreten sollten.

[21] Wikipedia: Menachem Friedman ( hebräisch : מנחם פרידמן ; geboren 1936 – 16. März 2020) war ein emeritierter israelischer Professor für Soziologie an der Bar-Ilan-Universität in Ramat-Gan . Sein Fachgebiet waren Religion und die Konfrontationen zwischen religiösem und säkularem Judentum in der modernen Geschichte. Er studierte auch den modernen Prozess der halachischen Entscheidungsfindung. Friedman galt als einer der führenden Forscher des Haredi -Judentums.

[22] Encyclopedia.com: GOSHEN-GOTTSTEIN, Esther. Israelisch-britische Herkunft (geb. Deutschland), geb. 1928. Fachgebiete: Psychologie, Geisteswissenschaften. Berufliche Laufbahn: Klinische Psychologin und freie Autorin. Bar-Ilan-Universität, Israel, Dozentin 1975–1985. Veröffentlichungen: „ Marriage and First Pregnancy“, 1966; „Coping Behavior of Mothers of Multiple Births“, 1976; „Recalled to Life: The Story of a Coma“, 1990; „Surviving Widowhood“, 2002. Autorin für psychologische Fachzeitschriften.

[23] Wikipedia: Der Ausdruck Baal-Teschuwa-Bewegung beschreibt eine Änderung des Lebensstils innerhalb des Judentums. Säkulare Juden, die ohne religiöse Bindung aufgewachsen sind, werden dabei zu orthodoxen oder ultraorthodoxen Juden. Dies bedingt vor allem die Einhaltung des Schabbats und der Feiertage sowie der Kaschrutvorschiften. Teschuwa ist im Hebräischen ein mehrdeutiger Begriff und bedeutet im religiösen Zusammenhang die „Rückkehr“ zu Gott. Nach orthodoxem jüdischem Verständnis vollziehen säkular geprägte und liberale Juden, die ihren Lebensstil ändern und sich den religiösen Vorschriften streng unterwerfen, eine Rückkehr zu ihren Quellen bzw. zu ihrem natürlichen Zustand.

Die Baal-Teschuwa-Bewegung begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts und erhielt nach dem Sechstagekrieg 1967 vermehrten Auftrieb. In dieser Zeit erhielt der Begriff Baal Teschuwa – wörtlich „Meister der Rückkehr“ – seine heute gebräuchliche Bedeutung. Anhänger dieser Bewegung finden sich an den verschiedensten Orten, von Israel über die USA bis zu den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die Baal-Teschuwa-Bewegung ist nicht mit dem Jewish Renewal zu verwechseln, einer weiteren jüdischen Bewegung, die sich jedoch nicht auf das orthodoxe Spektrum beschränkt.

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